Nachdem wir letztes Jahr nicht ins Herzkasperlzelt kamen, um Kofelgschroa am Spätnachmittag spielen zu hören (Komplettüberfüllung!), hatten wir dieses Jahr mehr Glück: Die vier Musiker aus Oberammergau traten bereits um 14 Uhr auf. Ilse und ich waren eine Stunde vorher da und – obwohl wir ja drauf gehofft hatten – dann doch ziemlich erstaunt, dass es noch reichlich freie Plätze gab. So konnten wir an einem Tisch direkt vor der Bühne Platz nehmen und schon mal übers Mittagessen nachdenken: Vegane Kasspatzn standen diesmal nicht auf der Wunschliste. So gab es, nachdem die Dritte im „Traditionsbunde“ eingetroffen war, Schweinsbraten und Leberkäs, Radler, Hopfen- und Birnenlimo. Dazu spielte noch die Innviertler Wirtshausmusi und einige Besucher wirbelten mit ihren Tanzpartnern dazu übers Parkett.
Dann ein schneller Umbau und im Handumdrehen zogen Kofelgschroa mit mitreißenden Klängen das Publikum in ihren Bann: Und das konnte – erstaunlich textsicher – nahezu alle Lieder von der alten und der neuen CD mitsingen (selbst den „Oberammergau“- Zungenbrecher oder die harmlos zu lesenden Textzeilen „Bladl vom Baum, Madl im Arm“), den Klassiker „Wäsche“ sowieso, aber auch, klar, die wenigen Worte vom „Zahnputzwalzer“ mitsingen. Mit Zugaben spielte die Band 1 ½ Stunden, was die nachfolgenden Künstler etwas kribbelig machte, weshalb sie schon mal einen Tisch auf die Bühne hievten … Ich ließ, musikberauscht, den Nachmittag beim Anblick von Schuhplattlern und bayerischen Dirndlderwischen ausklingen und freue mich auf einen ähnlich runden Oide-Wiesn-Mittagstisch im nächsten Jahr.