Musikalisches Wochenende

Zum Advent und zur Weihnachtszeit gehört unbedingt Musik. Bereits letztes Wochenende gaben wir uns auf der Rückfahrt von unserer alljährlichen Wahlverwandschafts-Adventsfeier die volle Dröhnung Weihnachtslieder, erst Michael Bublé und dann unsere choreigene Weihnachts-CD von 2008. Da lauter ehemalige Chormitglieder im Auto saßen, sangen wir natürlich lautstark und mehrstimmig mit. Mich hatte der Weihnachts-Swing erfasst und so gab es letzte Woche noch Annie-Lennox-Christmas-Beschallung, die auch zum herzerwärmenden Mitjubeln einlädt. Kurzfristig erfuhr ich vom Auftritt meiner Freundin C. in der Sendlinger Himmelfahrtskirche und kaufte ihr eine Karte ab. Es war ein ganz wunderbarer Abend mit Stücken von John Rutter und Camille Saint-Saëns, die ich überhaupt noch nie, und schon gar nicht in der Weihnachtszeit gehört hatte. Seit zwei Tagen habe ich einen neuen Favoriten, den ich vor mich hinsumme, um zwischendurch stumm das Changieren zwischen Carl-Orff-Klängen, Leonard Bernsteins „I wanna be in America“, „Carmen“-Auftakten und Western-Musik-Melodien zu bewundern.

Und wenn man schon einmal in Musik schwelgt, kommt immer mehr Musik dazu: Ein Freund, mit dem ich eigentlich nur auf Kaffee und Kuchen verabredet war, fragte spontan: „Oder sollen wir vorher noch singen gehen?“ In kompletter Selbstüberschätzung nahmen wir am Sonntagnachmittag am „Händel’s Messiah Open Sing“ der Church of Ascension in Harlaching teil – eine Veranstaltung, die, wie uns der Dirigent in seiner Willkommensrede mitteilte, auf eine 38-jährige Tradition zurückblickt. Sehr ermutigend fand ich auch seine Aussage: „Some notes may not be quite right – but it doesn’t matter. You still will be part of an incredible creative spirit.“ Und so war es dann auch: Ich saß unter lauter wunderbar singenden und musizierenden Menschen, hatte zwar Noten und Text vor mir, die ich aber nicht lesen konnte (das gedämpfte Licht, meine Unkenntnis) und genoss es einfach, in diesen herrlichen Tönen baden zu dürfen. Und die wunderbaren Solisten und Solistinnen schenkten uns allen mit ihren Stimmen einen unvergesslichen Nachmittag. Vielleicht habt ihr Lust bekommen, auch (mit) zu singen? Am 17. Dezember, um 14 Uhr, lädt die Church of Ascension in die Emmauskirche zum „Christmas Carol Sing“ ein. Es wurde geraten, frühzeitig zu kommen, da es wohl immer brechend voll wird. Leider bin ich an dem Tag auf einer anderen Adventsfeier, aber dieses Weihnachtsliedersingen merke ich mir für nächstes Jahr vor.