Teedurst

Auf meinem liebsten Spazierweg, den ich ja gerne Rennstrecke nenne, auch wenn ich nur gemütlich dahinschlendere, steht ein Schild. Jedesmal wenn ich daran vorbeigehe, habe ich die gleiche Fantasie: Ich biege dort ab und finde mich in einem lauschigen Teepavillon wieder. “Tea for two und Chai für zwei” steht auf der Angebotstafel am viktorianisch anmutendem Holztresen. Cup cakes, Petit fours, Muffins und Mini-Gugelhupfe (-hüpfe?) stapeln sich unter großen, auf Hochglanz polierten Glasglocken. Im Pavillon mit geschnitzten Blumenrankenornamenten stehen kleine weiß oder helltürkislich lackierte Tische mit passenden Stühlen. Die Damen, die dort einkehren, tragen alle Jane-Austen-Zeit-Kostüme, die Herren sind entsprechend elegant gekleidet. Immer scheint die Sonne, der Blick schweift weit … über den Golfplatz, denn auf den deutet das Schild natürlich eigentlich hin.

Update 20.3.2014: Und kaum besucht man mal einen anderen Stadtteil, ist er auch schon da – der imaginierte Teepavillon. Ich fand ihn unverhofft in Freimann auf dem Gelände der schönen Villa Mohr. Das nächste Mal habe ich eine Thermoskanne mit Tee dabei, ganz sicher!