Die Tage werden wieder länger, die Vögel zwitschern bereits fröhlich ihr Morgenlied, der Frühling naht. Doch der Sommer? Der Sommer ist noch weit. Seinen Duft genieße ich aber schon seit der Vorweihnachtszeit. Beim Winter-Tollwood auf der Theresienwiese entdeckte ich das “Holunderstandl” mit einer riesigen Auswahl an Sirupen.
Und ich durfte probieren. Nur für was entscheiden? “Einmal Bergwiese”, sagte ich. “Eine Wiese”, antwortete die nette Frau am Stand und goss mir eine Mischung aus Sirup und heißem Wasser ein. Ich nahm einen Schluck und fühlte mich im nächsten Augenblick auf eine Alm versetzt, frischer, lieblich-süßer und doch herber Heu- und Kräuterduft zog durch Mund und Nase. Lecker – und ein ungewöhnliches Weihnachtsgeschenk für meinen lieben Niederrheiner! Die Standlfrau, Frau Heckenberger, gab mir noch den Tipp, den Sirup mal mit Prosecco aufzugießen. Das setzten H. und ich am ersten Weihnachtsfeiertag direkt um – Aperol Spritz und Hugo sind für uns seitdem so was von gestern (ja, wir können auch Snob)! Wir sind jetzt Fans der “Wiese”, mit dem prickelnden Schaumwein tritt die herbe Note des Sirups (stand auf der Erntewiese im Allgäu womöglich auch Enzian?) besonders hervor. Mit einem Rieslingsekt wird sie abgemildert, und insgesamt lieblicher schmeckt’s mit einem größeren Schuss Sirup. Den Bergwiesensirup kann ich mir auch gut auf einer Panna cotta vorstellen, wie er im Obstsalat schmeckt, teste ich demnächst. Inzwischen habe ich das Holunderstandl auf dem Viktualienmarkt wieder besucht und Nachschub besorgt. Experimentieren werde ich bestimmt auch mit Weißdorn-, Blutwurzel- und Schlehensirup – ich freu mich schon!!!