Im BeerenCafé

Manche Ideen sind eigentlich so nahe liegend, dass man sich fragt, warum nicht eher jemand darauf gekommen ist. So erzählte mir eine Freundin von einem Selbstpflückfeld mit angeschlossenem BeerenCafé. Das wollte ich mir natürlich gerne ansehen. Also trafen wir uns am Sonnabend in Feldmoching und machten uns auf zum Freiluft-Café. Der Eingang hatte Ähnlichkeit mit einer Hüpfburg und signalisierte direkt: Familien sind hier sehr willkommen! Und wer keinen eigenen Garten hat, kann – schönes Wetter vorausgesetzt – dort einen tollen Kindergeburtstag feiern. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen zwischen Heidelbeerstämmen, die in Töpfen stehen – lauschig und lecker zugleich, denn die Früchte springen einem von dort aus direkt in den Mund. Wer es rustikaler mag, der hockt sich auf Bierbänke, die unter Sonnenschirmen im Maisfeld stehen. Am Holzbüdchen werden neben Marmelade, Limes und Likören Beerenkuchen, -säfte und -shakes verkauft, aber auch Kaffee und allerlei Kaltgetränke sowie Herzhaftes.

Die Kuchen sind schlicht und fein: Biskuit, ein Hauch Sahne, frische Beeren, oder das Ganze auch mal mit etwas mehr Sahne zur Roulade gerollt. Während wir vor uns hin schlemmten, trug der Wind Lagerfeuerdüfte heran: nebenan wurde Stockbrot an langen Stecken gegrillt. Der Kindergeburtstagstrupp hüpfte auf einem Bein um die Wette, andere Kleine fütterten die Kaninchen und Ziegen, die ebenfalls auf dem Gelände zu finden sind, oder tobten auf Heuballen herum. Selbst Beeren pflücken kann man natürlich auch: Bei meiner Rückkehr entdeckte ich übrigens auf der Internetseite des Betreibers eine „Beerenampel“: Sie signalisiert mit Smileys in Grün, Gelb und Rot, welche Beeren gerade reif und pflückbereit sind, ein Übersichtskalender klärt deutlich darüber auf, was wann Saison hat. Also mir hat der Kaffeeplausch auf dem Feld gefallen. Das einzige, was ich mir wünsche – dass es so etwas auch im Münchner Süden gibt!